„Bist du schonwieder hingefallen?“
„Ja, Papa, ich hab‘ mir die Knie aufgeschürft, schau mal.“
„Au weh, du hast dir die Knie aufgeschürft.“
„Das habe ich doch eben gesagt, und sehen kannst du es auch. Warum zweifelst du immer an meinen Aussagen? Ich bin nun schon elf Jahre alt, Papa.“
„Du wolltest doch, dass ich mir deine Knie anschaue.“
„Weil ich dich kenne, Papa. Ich wollte vermeiden, dass du mich fragst ob du dir meine Knie anschauen darfst, obwohl du, während du die Frage stellst, dir die Knie sowieso schon anschaust. Außerdem bist du mein Papa, du bräuchtest die Frage gar nicht stellen, es liegt in deiner Natur, auf mich zu achten, bis du mich reif für Selbstständigkeit wähnst.“
„Ach mein Kind, du wirkst immer so gebildet, dabei bist du doch erst elf Jahre alt.“
„Papa, ich kann vielleicht gut reden, aber sieh nur, ich habe meine Knie aufgeschürft! Ich bin ein typisches kleines Kind, das sich beim Spielen seine Knie aufgeschürft hat.“
„Ja tatsache, du hast dir ja deine Knie aufgeschürft. Ich habe mir gerade deine Knie angeschaut, sie sind tatsächlich aufgeschürft. Was machen wir jetzt?“
„Als ich dich darauf hingewiesen hatte, dass du mal nachschauen solltest, da meine Knie aufgeschürft sind, hatte ich die stille Vermutung, dass du wüsstest, was zu tun sei bei einem aufgeschürften Knie.“
„Nein leider nicht, sollen wir Mutti anrufen?“
„Wenn es so ist, dass du Mutter konsultieren möchtest, so werde ich meine Entscheidung revidieren und wohl zu Muttern ziehen.“
„Das verletzt mich jetzt sehr.“
„Lädst du mich auf ein Eis ein?“
„Okay, mein kleiner Spatz.“
„Nenn mich nicht Spatz!“
Alfatia hat plumsemacht
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